Man sagt der Pflege von Textilien nach, dass dieses Gewerbe so alt ist, wie Menschen in Kleidung gelebt haben. In früheren Zeiten galt der Erhaltung von einmal hergestellter Kleidung eine weitaus größere Aufmerksamkeit und Bedeutung als in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Anders als heute wusste man um die Anstrengungen bei der Herstellung von Fäden aus pflanzlichen und tierischen Fasern (Wolle/Seide), dem Weben und Spinnen, und um die damit verbundenen hohen Kosten.

Die Massenproduktion in Verbindung mit synthetischen Fasern beflügelte die Textilwirtschaft immer mehr Fasern und Kleidungsstücken mit immer kürzerer teils modebedingter Lebenserwartung herzustellen.

Völlig aus dem Bewusstsein der Kundschaft wurde der immense Wasserbedarf für die Herstellung von Stoffen und deren Färbung gedrängt. Letztendlich verbraucht ein Kilo Baumwolle für die Herstellung einer Jeans von der Pflanze bis zum fertigen Produkt je nach Quelle rund 11.000 l Wasser. Es wird geschätzt, dass die Textil- und Bekleidungsindustrie fast 100 Milliarden m³ Wasser pro Jahr verbraucht.Quelle: Bundesumweltamt „Kleider mit Haken“ Fallstudie vom Oktober 2021.

Die Pflege einer Sache ist ein wesentlicher Bestandteil von und für Nachhaltigkeit. Durch regelmäßiges Waschen und der damit verbundenen Entfernung von allgemeiner Verschmutzung, Flecken und Staub entsteht ein ganz wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Bekleidung.

Einmal falsch gewaschen kann dies den ganzen Chic zerstören und im schlimmeren Fall den weiteren Gebrauch unmöglich machen. Ähnlich verhält es sich mit lokalen Verschmutzungen, den sogenannten Flecken. Einmal falsch behandelt kann die Flecksubstanz mit der Faser reagieren und damit unentfernbar werden.

Bei eiweißhaltigen Verunreinigungen denaturiert das Eiweiß zu sehr langen Eiweißketten, die dann, wenn überhaupt, nur noch durch spezielle Enzyme wieder aufgebrochen werden können. Gelingt dies nicht mehr, ist der Fleck unentfernbar geworden.

Bei taninhaltigen Verunreinigungen durch Obst oder Gemüse, aber auch Kaffee oder Tee entstehen ungewollt „Färbungen“, die Generationen überdauern können. Wertvolle Teppiche werden bei traditioneller Fertigung mit Tee und Kaffee sehr nachhaltig gefärbt.

Dem Einfluss von Staub und Sand (Saharastaub) auf den Verschleiß von Kleidungsstücken wird häufig nicht die notwendige Aufmerksamkeit geschenkt. Das Forschungsinstitut Hohenstein schon vor Jahren festgestellt, dass sich in eine Saison rund 60 g kleinste Staubpartikel in der Kleidung anlagern und die teils scharfen Kanten (besonders bei Sand) bei jeder Bewegung die feinen Fasern durchscheuern.